Pippa, warum hast DU eigentlich keine Kinder?

Diese Frage traf mich heute etwas überraschend! Meine Kollegin und ich haben heute (mal wieder) länger gearbeitet, als sie aus heiterem Himmel fragte: „Sag mal, warum hast Du eigentlich keine Kinder?“ Wenn ich ein paar Minuten Zeit gehabt hätte zu überlegen, wäre mir bestimmt was total Tolles und „Schlagfertiges“ eingefallen, aber so?

Wer mich kennt, weiß, dass ich die weltschlechteste Lügnerin bin. Man sieht es mir sofort an! Vielleicht hört man es auch, keine Ahnung. Auf jeden Fall müsste ich ja nun antworten und konnte nicht sagen: „Moment, da muss ich erstmal drüber nachdenken!“

Ich habe meinen Job noch nicht sehr lange und stecke mitten in der Probezeit. Mein Chef hält viel von mir und weiß, dass ich zwar Kinder toll finde, aber irgendwie nie der richtige Augenblick da war und wir eigentlich auch viel zu gerne reisen, um es schon aufzugeben. Notlüge, da war die erste. Und heute?

Dazu muss ich kurz ein bisschen ausholen. Herr Nilsson und ich haben uns gerade vor kurzem darüber unterhalten, wie wir die Jobsituation und den Kinderwunsch unter einen Hut bringen. Eine Lösung haben wir noch nicht so wirklich (ich will schließlich keine zwei Jahre bzw. bis zur Entfristung warten, will aber auch unbedingt den Job behalten, falls ich vorher ausfallen sollte) und haben aber zumindest schonmal überlegt, wie man die Schwangerschaft wohl als Unfall verkaufen könnte, ohne dass der Chef später denkt, ich habe ihn angelogen. So ähnlich habe ich es heute dann auch erzählt: Ich habe gesagt, dass wir es vier Jahre probiert haben, auch mit Hormonen etc. und ich mittlerweile unfruchtbar bin. Stimmt ja auch irgendwie, ich werde nur nicht erzählen, dass wir noch eine ICSI planen. Dem nächsten, der fragt, erzähl ich dann eine abgewandelte Version und schiebe da meinen Mann etwas vor. So erzähle ich nicht immer die gleiche Geschichte, die klingt wie einstudiert, sondern ich erzähle die (fast) richtige Geschichte, nur in verschiedenen Teilen.

Oh, wo Ihr gerade hier seid: wer kennt sich eigentlich mit dem TSH-Wert aus und kann mir sagen, warum dieser schwankt? Ich lasse ihn seit 2 Jahren (?) immer wieder mal kontrollieren und lag immer so zwischen 1,5 und 1,6. Letztes Jahr lag er bei 2,5 und mir wurde gesagt, er müsste für den Kinderwunsch idealer Weise zwischen 1 und 2 liegen. Vor der Schwangerschaft war er auch wieder wie gewohnt und nun, 6 Monate nach der Fehlgeburt liegt er irgendwo unter 1 (müsste nochmal beim Hausarzt nachfragen, wo genau). Kann eine Fehlgeburt ihn zum schwanken bringen und ab wann hat man eine Überfunktion? Wo sollte der Wert idealer Weise liegen und was sind Eure Erfahrungen damit? Wann kann ich wieder mit einem normalen Wert rechnen? Ich geh mal davon aus, dass er sich irgendwann schon wieder einpendeln wird, mich interessiert es nur, da das ein Thema ist, bei dem ich mich ausnahmsweise mal überhaupt nicht auskenne.

An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal ganz herzlich für die lieben Mails und Nachrichten bedanken. Seit Anfang Dezember (also seit Jobbeginn) habe ich keine Mails mehr beantwortet. Ich werde noch auf jede einzelne eingehen, brauche nur noch etwas. Viele haben gefragt, wie es mir geht, wie der Job ist und wann wir weiter an dem Krümel-Projekt arbeiten und die Kurzfassung ist: Der Job ist super und die Kollegen ein Traum! Den ersten Monat war ich so platt, dass ich nur zwischen Schreibtischstuhl, Couch und Bett gependelt bin. Diesen Monat war ich schon weniger platt, sammel aber gerade seit dieser Woche wieder wahnsinnig viele Überstunden, so dass ich wieder zu nix komme. Aber auch das wird nur eine Phase sein und bald hat sich hoffentlich alles gut eingespielt. Mir geht es daher sehr gut! Die Fehlgeburt ist passiert und ich bin drüber weg. Seit unserem Urlaub im Sommer ist ja der Bauch auch wieder normal speckig und nichts erinnert mehr an die kurze Schwangerschaft. Ich bin nicht mehr traurig und kann andere Schwangere auch ganz gut ab. Zu dem Kiwu: Wir haben jetzt noch bis Ende August für die nächste ICSI Zeit und warten auf den richtigen Augenblick. Wir haben einen Plan und das ist doch schon fast die halbe Miete!

Mehr Infos werdet Ihr im Moment leider gar nicht bekommen. Bei der letzten ICSI wurde ich kurz vor der Ausschabung von meiner Cousine angesprochen, dass Ihre Mutter von ihrer Schwägerin von einer Bekannten gehört hat, dass ich schwanger bin. Das hat damals echt wehgetan, vor allem, da ich dachte, wir hätten es nur Personen erzählt, denen wir vertrauen können. Da ich leider noch nicht herausbekommen habe, wer es weitererzählt hat, so dass es nun auch dooferweise die ganze Familie meinen Vaters weiß (und gerade die sollte es gar nicht erfahren!), werden wir in Bezug auf Details erstmal ganz vorsichtig sein und niemanden mehr einweihen. Einige unserer Freunde und Familien lesen diesen Blog und solange wir nicht wissen, wo das Leck war, muss ich leider damit leben, es für mich zu behalten, sobald es weitergeht. Das wird mir nicht einfach fallen und vielleicht werde ich es dann doch jemandem erzählen, aber solange mich niemand fragen wird (was ich ganz doll hoffe), werde ich auch nichts erzählen, sobald es soweit ist. Ich denke, Ihr versteht das.

Sooo, und nun muss ich schnell ins Bett, falls ich den Wecker morgen nicht wieder überhören möchte 😀

Wer möchte einen Gute-Nacht-Knutscher??

Kategorie Tagebuch

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