Krankenhaus, Tag 3

6:00 Uhr: Ich werde wach (ich habe tatsächlich durchgeschlafen), beschließe aber, weiterzuschlafen, muss erst um 8 Uhr im Kreißsaal sein. Die Wehen sind weg, dafür tun die Hände mega weh wegen Wasseinlagerungen.

7:00 Uhr: Der Wecker kann mich mal!

7:30 Uhr: Ok, ich gebe auf! Katzenwäsche (ein Hoch auf Einmalwaschlappen), Brötchen geschmiert, Joghurt geschnappt und ab zum Kreißsaal (habe alles direkt auf dem Weg verputzt, damit ich was im Magen habe). Für den Fall, dass es heute den Wehentropf gibt statt des Gels, habe ich alles eingepackt, was ich so den Tag über gebrauchen könnte. Dabei im Übrigen auch viele persönliche Dinge: den Ehering meiner toten Oma, die Kette meiner Mama mit dem Anhänger meiner lebenden Oma, ein Buch von Opa, meinen Teddy aus meiner Zeit in London (der geht seit fast 20 Jahren überall mit auf Reisen.) Meinen Schatz natürlich fest im Herzen.

8:15 Uhr: CTG ist unauffällig, eine Wehe, die ich aber gar nicht merke.

8:30 Uhr: Es ist wieder Zeit für’s Blutabnehmen und Antibiotika (das erwähne ich jetzt einfach nicht mehr, gibt es ja eh alle 8 Stunden).

8:45 Uhr: Der MuMu ist 3 cm geöffnet, der Käfer hat keine Haare (die Frage konnte ich mir einfach nicht verkneifen *hahaha*), die Ärztin entscheidet dich für einen Wehentropf statt des Gels, sie sagt, die Babies holen wir heute ?

9:00 Uhr: Ich ziehe in den grünen Kreißsaal um. Hier waren wir vorgestern auch schon, hier fühle ich mich wohl!

9:30 Uhr: Erster Versuch den Zugang für Tropf zu legen (Hebi), ich könnte mich durchsetzen und bekomme ihn nun in die linke Armbeuge.

9:45 Uhr: Zweiter Versuch (Ärztin) klappt. Es ist angenehmer als erwartet! Also falls ich in meinem Leben nochmal so ein blödes Ding benötige, muss ich mir das dringend merken!

10:00 Uhr: Es geht los, der Wehentropf (Wirkstoff: Oxitocin) startet erstmal langsam mit 6 ml/ Std, zeitgleich CTG (unauffällig)

10:30 Uhr: Schatzi kommt mit Kuchen, die Hebammen lieben ihn schon jetzt ?

12:00 Uhr: Ich werde müde und schlafe erstmal 2 Stunden bis eine der Hebammen mich weckt (mittlerweile dosiert der Tropf 36 ml/ Std)

14:00 Uhr: Blutdruck (110/80) und Temperatur werden kontrolliert, alles perfekt!

15:00 Uhr: Wir laufen ein bisschen herum und bekommen ein super leckeres Mittagessen!

16:30 Uhr: Heute vor zwei Tagen ist die erste Fruchtblase gesprungen. „Ihr süßen kleinen Krümel, Ihr könntet Euch sehr gerne auf den Weg machen! Hier ist es wirklich schön, wir sind hier ganz alleine und alle freuen sich so sehr auf Euch! Aber ein bisschen müsst Ihr schon mithelfen!“

17:00 Uhr: Wehentropf 72 ml/ Std. Sobald wir bei 90 ml/ Std sind und dann eine sich eine weitere Stunde nichts getan haben sollte, geht es zurück auf Station und wir sehen morgen weiter…

18:00 Uhr: Gespräch mit den Ärzten. Der Tropf ist jetzt auf 90 ml/ Std eingestellt und wir wurden gebeten, uns zu überlegen, wie wir weiter verfahren möchten, sofern sich auch die nächste Stunde nicht merklich was tut. Wehen sind zwar da, aber es sind keine Geburtswehen. Ob der MuMu sich weiter geöffnet hat, wird nach der Stunde geschaut. Option 1: Wir probieren morgen nochmal das Gel aus, da dieses die meiste Wirkung gezeigt hat. Option 2: Morgen erneuter Tropf, abends (dieses gilt für beide Optionen) dann Kaiserschnitt, da der Blasensprung dann 3 Tage her ist. Option 3: Kaiserschnitt heute Abend. Wir überlegen nun und entscheiden aus dem Bauch heraus…

18:30 Uhr: Wir haben uns für einen KS entschieden, da wir nicht davon ausgehen, dass sich noch etwas von alleine tut. Alle Versuche, Wehen auszulösen, waren zwar mehr oder weniger erfolgreich, aber das was sie eigentlich bewirken sollten, nämlich die eigenen Wehen anzuregen, ist fehlgeschlagen. Herr Nilsson gibt gerade den Ärzten Bescheid. Die Hebammen bereiten mich langsam vor (Schmuck ab, ein letztes Mal MuMu tasten…).

18:45 Uhr: Der MuMu ist nun 4 cm geöffnet und die beiden Hebammen können die Fruchtblase spüren. Das bedeutet, dass die Blase wohl oben angerissen und unten noch voll funktionsfähig ist. Es gibt eine neue Option, die sie eben mit den Ärzten besprechen möchten.

19:00 Uhr: Die Ärztin fragt, ob es ok wäre, den Kaiserschnitt auf morgen zu verlegen. Vorteile aus ihrer Sicht: Es gibt gewisse Behandlungsvorschriften für Neugeborene. Frühgeborene werden engmaschiger kontrolliert und gepiekst als die, die ab 37+0 geboren werden. Da unsere ab morgen diese Grenze erreicht hätten, hätten die Krümel danach weniger Stress! Außerdem könnten wir noch eine Nacht auf eigene Wehen hoffen, indem wir die Fruchtblase vollständig öffnen, wodurch das Köpfchen des Käfers doller auf den MuMu drücken könnte.

19:15 Uhr: Sekunden bevor die Hebis die Fruchtblase öffnen wollten, wurde die Ärztin von der der zweiten (Oberärztin) rausgerufen, die Hebis sollten kurz warten. Als sie wieder reinkam, sagte sie, dass die andere Ärztin der Öffnung nicht zustimmt, da das die Gefahr einer Infektion vergrößern würde. Also dürfte ich mich wieder anziehen und wir haben noch schnell was gegessen…

19:45 Uhr: Da ich ab morgen vermutlich ein paar Stunden weder duschen noch Haare waschen können werde, springe ich vor dem nächsten CTG noch kurz in die Dusche und „putze“ sie sogar (vormittags hat mein Schatz die schwarzen Fugen unten mit Chlorreinuger eingesprüht) und der Duschstrahl ist so hart, dass er fast alles löst, sofern man nah genug rangeht. Nach der Dusche bin ich gerade dabei, eine dieser wunderschönen Netzhöschen anzuziehen, als es – Vorsicht, ekelig! – aus mir schleimig raustropft. Also nochmal abgeduscht und schnell Höschen an. Innerhalb von einer Minute ist einer der John Waynes durch und ich muss sie wechseln. Ob die Fruchtblase nun doch von alleine unten geplatzt ist, weiß ich nicht, aber ich würde es stark vermuten, da auch die nächste nach ein paar Minuten wieder durch war.

Damit Ihr Euch mal vorstellen könnt, wie man hier gepampert rumläuft, habe ich das, was hier in mein Höschen kommt mal fotografiert und ein normales Taschenbuch zum Größenvergleich dazugelegt ? 

Die unteren sind die berüchtigten John Waynes, die oben ist das sogenannte Surfbrett. Daher, Mädels, vergesst Omma-Schlüppis, selbst die sind zu knapp für das alles ?

20:30 Uhr: Ein letztes CTG vor’m Schlafen gehen, keine Wehen mehr sichtbar ?

21:00 Uhr: Ich liege nun im Bett und werde schlafen gehen. Nachher kommt nochmal jemand zum Blutabnehmen und, um mir Antibiotika zu bringen, der darf mich dann gerne wecken ?

Wann es morgen genau soweit sein wird, erfahren wir erst morgen im Laufe des Tages. Von früh bis spät ist alles möglich, da natürlich erst alle Notfälle jeglicher Art operiert werden. Daher werde ich morgen vermutlich nicht bloggen, sondern es in einer einer ruhigen Minuten nachholen. Aber wer weiß ?

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Kategorie Schwangerschaft

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