Der perfekte Zeitpunkt…

Als wir im Januar mit den Krümeln nach Hause zogen, haben wir den ersten Monat alle vier auf der Couch geschlafen. Wir konnten sie umbauen, so dass wir eine Liegefläche von ca. 2 x 2,5 m hatten.

Die beiden haben die meiste Zeit zwischen uns (oder auf mir) geschlafen und wir fühlten uns sicher.

Ende Februar sind wir dann in’s Schlafzimmer umgezogen, wo wir eine Art Familienbett haben. An meiner Seite des Bettes steht ein Beistellbett in der Größe von 120 x 60 cm, die Lücke ist ausgefüllt und oben drauf liegt eine Krabbeldecke, so dass man kaum einen Unterschied merkt zwischen Baby- und Elternbett. Da die beiden sich ein Bett teilen, liegen sie nebeneinander, mit den Füßen auf meiner Matratze und ich bin mittlerweile in die Mitte des Bettes gezogen, erwische mich jedoch immer wieder, dass ich auf dem einen oder anderen Füßchen oder aber mit Füßchen auf mir oder in meinem Gesicht aufwache. Die Krümel sind bald schon ein halbes Jahr alt und immer öfter schleichen sich Gedanken ein, wann wohl der beste Zeitpunkt wäre, sie in ihr eigenes Zimmer umziehen zu lassen. Doch gibt es DEN perfekten Zeitpunkt überhaupt?

Manchmal denke ich, dass es Zeit wird, denn immer öfter lag einer der beiden Krümeln quer im Bett, mit den Füßen auf oder an dem anderen.

Um das etwas abzuwenden, haben wir unter die Krabbeldecke eine dünne Decke gerollt und somit einen Wall bzw. eine Grenze gebaut, was zumindest den Käfer mittlerweile davon abhält, sich quer zu legen. Die Krabbe hindert es jedoch nicht im Geringsten, nachts zu wandern. An sich ist es nicht schlimm, aber sie hat morgens oft die Angewohnheit, Ihre Beinchen in die Höhe zu strecken, den Popo nach oben zu drücken, um so Schwung zu holen, damit die Beine möglichst geräuschvoll auf die Matratze knallen. Und wenn da dann der Käfer drunter liegt, findet er es gar nicht so klasse! An anderen Tagen wacht sie auf und fängt einfach an, zu erzählen. Neben den beiden liegt jeweils ein Kuscheltier, das schnappt sie sich dann und die neuesten Gerüchte werden ausgetauscht.

Der Käfer schläft schon von Beginn an auf dem Bauch und fängt sofort an, lauthals zu motzen, sobald er merkt, dass er keinen Schnulli mehr im Mund hat. Mit Glück ist das erst morgens der Fall und er schläft einfach weiter, nachdem ich ihm einen der zahlreichen Schnullis wieder in den Mund geschoben habe, wenn ich Pech habe, fordert er ihn ab 2 Uhr viertelstündlich ein. Außerdem mag er morgens manchmal irgendwann nicht mehr auf dem Bauch liegen, so dass ich ihn einfach wende und wir danach alle noch etwas schlafen können.

In der Woche stehen wir normalerweise zwischen 5:30 Uhr und 06:30 Uhr auf, da Herr Nilsson an den Tagen, an denen er zu Hause ist, einen der beiden füttert und danach beide wickelt und anzieht, damit ich in Ruhe duschen kann. Am Wochenende bleiben wir alle gerne auch mal bis mittags im Bett liegen, sofern es klappt. Klar, schlafen die beiden nicht solange durch, aber nachdem sie morgens eine Stunde geknutscht und gekuschelt wurden, wir gequatscht und gesungen haben, schlafen sie meist nochmal (die einzige Zeit tagsüber, zu der sie gleichzeitig schlafen). Wenn aber einer der beiden doch wach bleibt, startet entweder der Herzmann oder ich in den Tag mit einem der Krümel.

Wie wäre es also, wenn wir nicht mehr alle in einem Bett bzw. Zimmer schlafen würden?

Wenn ich mich nicht mehr nachts einfach nur hinüberlehnen muss, um einen Kopf zu streicheln, einen Schnulli zurück in den Mund zu schieben, eine kleine Flasche direkt im Liegen und viel wichtiger im Halbschlaf zu füttern? Mein Herz möchte die Krümel noch mindestens ein halbes Jahr bei mir haben, mein Kopf sagt, dass sie vielleicht sogar noch besser schlafen, wenn wir nicht mehr zu viert in einem Zimmer sind. Immerhin muss Herr Nilsson nachts immer mal wieder raus und räuspert sich oder hustet eben auch mal. Mein Bauch ist unschlüssig und muss erst noch etwas darüber nachdenken. Mal denkt er, dass die beiden sich zumindest eigenständig drehen können sollten. Mal ist er sogar der Meinung, dass der Käfer erst „ausziehen“ kann, wenn er seine Schnulli auch selber wieder in den Mund stecken kann. Auf der anderen Seite fragt er sich, ob es nicht zu spät ist, wenn sie sich erstmal durch’s Bett kugeln können? Ist es dann nicht zu gefährlich in unserem Bett? Immerhin ist es zwar mit Kissen „gesichert“, aber eben nicht wirklich.

Auch, wenn ich keine Mama bin, die ihre Krümel immer und überall hochnimmt, sobald sie mal meckern, möchte ich doch immer ein Auge auf sie haben und mir sicher sein, dass es ihnen gut geht.

Was, wenn das Babyphone mal streikt? Werde ich nachts immer wieder aufwachen, um draufzuschauen, was die beiden machen? Außerdem: „Was ist, wenn sie doch nachts wieder eine Flasche wollen?“ Sie können die Flasche noch nicht alleine halten, also müsste ich mich in’s Bett hinunterlehnen. Das geht zwar auf den Rücken, ist ja aber nur selten und somit auch aushaltbar. „Und wenn beide zeitgleich Hunger haben?“ In unserem Bett kann ich beide zeitgleich füttern, indem ich sie vor mich lege und im Notfall auch Herrn Nilsson wecken. Aber wie mache ich das, wenn sie in ihrem eigenen Zimmer schlafen? Mit rübernehmen und danach zurückbringen? Oder dabehalten? Was ist, wenn die Krabbe nachts wieder eine Stunde wach ist und nicht schlafen möchte? Bekomme ich es mit? Registriert das Babyphone, wenn sie mit den Füßen auf die Matratze donnert?

Fragen über Fragen und beantworten kann sie eigentlich niemand. Manchmal stehe ich mir selbst im Weg, wenn ich keinen Plan habe. Ich bin bei vielen Dingen ziemlich gelassen und lasse es auf mich zukommen, aber in anderen Bereichen (Wie zum Beispiel auch bei der Beikosteinführung, bei der ich mir vorher genau überlegt habe, wie ich am besten vorgehe und wieviel ich wovon im ersten Monat benötige. Ich habe eine Tabelle erstellt und letztendlich doch einiges anders gemacht, was aber auch nicht schlimm ist. Ich hatte einen Plan und konnte anfangen.) brauche ich einen Plan. Eine Art „Gebrauchsanweisung“, um starten zu können.

Vermutlich wache ich eines Morgens auf und mein Bauchgefühl ruft mir trällernd entgegen, dass heute DER Tag (bzw. DIE Nacht) sein wird. Einfach so, ohne Vorwarnung, ohne, dass ich mich groß vorbereitet haben werde.

Und entweder klappt es dann so gut, dass ich mich frage, warum ich es nicht schon viel früher versucht habe oder es geht völlig nach hinten los und ich muss ein ernstes Wörtchen mit meinem Bauch reden. Ich werde auf jeden Fall berichten! 🙂

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