Etwas ist anders…

Die Mikrowelle piept seit bestimmt einer Stunde und erinnert mich daran, die ersten Sachen aus dem Sterilisator zu holen. Die restlichen Flaschen schwimmen mitlerweile in kalt gewordenem Schaum-Wasser, der Tee zieht seit mittlerweileeiner gefühlten Ewigkeit und der Milchschaum für den Chai Latte hat sich mit Sicherheit schon wieder entschaumatisiert.

Eigentlich war ich dabei, die Küche fix aufzuräumen (der Geschirrspüler hat auch nicht alles sauberbekommen, Fleischbrei ist eben ein widerliches Zeug), als Ihr mich brauchtet. Mehr als sonst, mehr als an den anderen Morgen, an denen Ihr mir zumindest die Zeit gebt, Flaschen zu sterilisieren, das Wasser für den Tag vorzubereiten, kurz etwas zu essen, die Katzen zu füttern, mir selbst einen Tee zu machen und auch mal den Geschirrspüler aus zu räumen.

Heute ist der Wurm drin, aber auch solche Tage muss es geben, damit ich die besseren zu schätzen weiß!

Anni, Du versuchst gerade auf meinem Arm einzuschlafen, während Du, Tom, immer wieder auf den Rücken gedreht werden möchtest, um Dich dann direkt wieder alleine auf den Bauch zu kugeln (das kannst Du nämlich seit zwei Tagen und was man kann, muss man auch machen!). Ihr steckt mitten in einem Schub, erinnerte mich mein Handy vor kurzem dran. Das hätte es gar nicht müssen, denn dass etwas gewaltig anders läuft im Moment, merke ich auch so. Anni, Du schläfst derzeit ausschließlich in meinen Armen ein und nachdem ich Dich weggelegt habe, brauchst Du zumindest noch meine Hand an Deinem Gesicht, danach auf Deinem Bauch und knapp eine halbe Stunde später schläfst Du zufrieden und alleine. Jedoch hast Du nun drei Nächte in Folge alle 3 Stunden beschlossen, dass Du wach bist und eindeutig Redebedarf hast. Drei Nächte, in denen ich von Mal zu Mal besser wurde, in dem ich einfach vor Dir wach wurde und Dich zumindest dann in der dritten Nacht wieder in den Schlaf geschunkelt habe, bevor Du richtig wach wurdest.

Nur letzte Nacht war anders. Letzte Nacht hast Du wieder durchgeschlafen und zwar so tief und fest, dass ich fast einen Herzinfarkt bekommen habe.

Nach so drei anstrengenden Nächten, kam es mir komisch vor, dass Du Dich nicht pünktlich um eins oder wenigstens um vier Uhr gemeldet hast. Ich habe meine Hand auf Deinen Bauch gelegt und… nichts gespürt. Ich habe Dein Gesicht gefühlt und es war kühl. Deine Händchen haben nicht auf mein Streicheln reagiert und plätzlich war ich hellwach. Erst als meine Hand auf Deine Brust gelegt habe und Dein Herzchen schlagen fühlte, wurde ich wieder ruhig! So einen Schrecken jag mir bitte nie wieder ein, ja?

Tom, Dich störte das Sabbeln und Quieken die letzten Nächte zum Glück wenig. Entweder habt Ihr diesen Schub also zeitversetzt (was mir sehr entgegen kommen würde) oder Du meistern ihn ganz tapfer alleine und bin durch Deine neuen Fähigkeiten abgelenkt. Vielleicht hattest Du den Schub auch schon und mir ist er nicht aufgefallen, den hier ist jeden Tag meist etwas los und Du bist ohnehin um einiges kuschelbedürftiger als die Krabbe.

Ansonsten gibt es gar nicht so viel zu berichten. Wir üben fleißig jeden Tag, Brei zu essen und es ist mal mehr, mal weniger erfolgreich. Darüber berichte ich Euch ein anderes Mal ausführlicher.

Meine Krümel, Ihr seid nun schon über ein halbes Jahr alt und müsste ich nicht regelmäßig Klamotten aussortiern oder würde an Hand von frisch geschlüpften Babies sehen, wie groß Ihr doch schon geworden seid, würde ich steif und fest behaupten, dass es doch erst ein paar cm sein dürften. Ihr lernt jeden Tag dazu und manchmal frage ich mich, wielange ihr dieses oder jenes eigentlich schon könnt. Manche Eurer Geräusche, die Ihr zum Beispiel zum Einschlafen gemacht habt, sind verschwunden, andere dafür neu. Ich wünschte, ich hätte ich mehr notiert und doch denke ich, dass ich es fest in meinem Kopf abgespeichert habe. Wie gerne schaue ich mir die „alten“ Bilder und Videos an und mir wird warm um’s Herz, wenn ich sehe, wie hilflos und doch voller Vertrauen in mich Ihr noch vor ein paar Monaten ward (auf dem Beitragsbild ward Ihr gerade mal 6 Wochen alt).

Ihr merkt, meine Gedanken und Erinnerungen springen und es fällt mir schwer, alles in Worte zu fassen, was ich gerne hier und für Euch festhalten würde. Das einzig wirklich wichtige ist wohl einfach, dass ich Euch liebe! Aus tiefstem Herzen und das wird jeden Tag schlimmer! Ihr seid einfach das Beste, was mir, was uns passieren konnte! Nur Ihr seid wichtig und ich bin eine Löwin, wenn es um Euch geht!

Ich liebe Euch <3

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert