Gedankenfetzen

Kennst Du das? Dir schwirren so viele Ideen und Gedanken im Kopf herum, so vieles, was Du festhalten möchtest, doch jedes Mal, wenn Du Dich hinsetzt, um eben diese aufzuschreiben, ist da diese Leere im Kopf.

Diese unendliche Weite, die es unmöglich macht, Worte sinnvoll zusammenzusetzen! Es ist, als würden sich alle Gedanken verbünden und Verstecken spielen! Hier und da lugt einer aus seinem Versteck hervor und Du denkst: „Hah!! Hab ich Dich!“, aber ein paar Gedankenfetzen bilden eben noch keinen Satz. Du selbst weißt vermutlich noch, wofür dieser kleine Gedankenfetzen steht, aber für jemand anderes ist es, als würde er in eine Schneekugel schauen, in der jede Flocke für einen anderen Satzfetzen steht und er versteht nur Bahnhhof. An anderen Tagen ist es, als würden Sie sich verknoten und in Deinem Kopf ein riesengroßes Knäul bilden, so dass Du unfähig bist, auch nur einen vollständigen und logisch klingenden Satz auf Papier zu bringen!

So geht es mir seit Wochen!

Ich möchte schreiben! Ich möchte meine Gedanken einfangen! Ich möchte all die Dinge festhalten, die uns und um uns herum passieren! Meine Gefühle, meine Sorgen, meine Welt, wie ich sie gerade wahrnehme!

  • Die Krümel sind in der Kita und es war bewegend! Für mich vermutlich mehr als für sie, denn sie haben es wirklich vorbildlich gemeistert!
  • Herr Nilsson hat heute wieder angefangen zu arbeiten und elf Monate gemeinsamer Alltag sind nun zu Ende. Wie geht es mir damit? Wie waren die vergangenen elf Monate?
  • Auch ich werde wieder anfangen zu arbeiten! Nicht sofort, aber in naher Zukunft! Traue ich mir zuviel zu? Oder ist es genau das, was ich brauche?
  • Die Krümel sind nun zwei Jahre alt! Wie habe ich die vergangenen zwei Jahre erlebt? Ist es wirklich nur „anders“, wie so ziemlich jeder zu Beginn behauptet hat?
  • Seit zwei Jahren habe ich kaum eine Nacht mehr als drei Stunden am Stück geschlafen! Es ist ok! Es ist aushaltbar! Und zeitgleich habe ich das Gefühl, vieles ganz automatisch zu erledigen.
  • Wie habe ich mich durch das Mamasein verändert? Gefällt mir das oder sollte ich etwas ändern?
  • Das Thema Freundschaft ist auch so eine Sache! Auch, wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, aber hier hat sich einiges getan und nicht über alles bin ich glücklich!

Diese Liste könnte ich ewig weiterführen und ich hoffe, dass es mir bald wieder leichter fallen wird, mein Gedankenchaos zu sortieren! Das Schöne ist nämlich, dass all das, was ich „sortieren“ konnte, in dem ich es festhalte, Raum für Neues schafft! Neben all dem, was mich alltäglich beschäftig, gibt es nämlich auch noch eine laaange To-Do-Liste mit Sachen, die ich nur schwer erledigen kann, wenn die Krümel zu Hause sind. Also muss ich Gas geben und auch diese teils unliebsamen Dinge erledigen, solange ich die Ruhe dafür habe! Die letzten beiden Steuererklärungen müssen gemacht, die neuen Fronten für die Kinderbetten gestrichen und gebaut werden (um nur zwei To-Dos zu nennen). Vieles MUSS, einiges KANN sofort erledigt werden, anderen hat theoretisch Zeit, würde mir persönlich aber Freude bereiten.

Denn wenn man ehrlich ist, hat man immer Dinge auf dem Zettel, um die man sich kümmern muss: Gleich werde ich fix kochen, den Antrag für den Kindergarten bei der Gemeinde abholen, den wir bis Ende Januar ausfüllen müssen, bei der Polizei nach dem Stand der Ermittlungen fragen (mir ist vor ein paar Tagen in der Stadt ein Vollidiot in mein Auto gefahren und ist natürlich einfach weggefahren). In einer Stunde hole ich schon die Krümel ab und dann werde ich spontan entscheiden, wie wir den Nachmittag gestalten werden. Um rauszugehen bin ich heute zu müde und zu fröstelig, vielleicht besuchen wir einfach meine Schwiegermama.

Die To-Do-Liste wird einfach nicht leerer, egal, wie schnell man sie abarbeitet! Daher versuche ich mir jeden Tag ein bisschen Zeit zu nehmen, um einfach mal den Moment zu genießen: gemütlich einen zu Latte Macchiato am Morgen trinken, zu Skypen mit der Freundin, ein Hörbuch anzuschmeißen oder auch sich endlich wieder seinem Tagebuch zu widmen!

Am wichtigsten bleibt wohl, zu sagen, dass egal, wie sehr man sich manchmal wie ein Hamster in seinem Rad vorkommt, dass man das, was man tut gerne macht. Dass man sein Leben mit all seinen Ecken und Kanten liebt und gar kein anderes Leben führen möchte!

Alles andere wird sich ergeben! Es braucht manchmal einfach nur ein wenig mehr Zeit als man es sich wünscht…

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