Ea war nicht das erste Mal, dass ich alleine mit den Krümeln beim Arzt war, jedoch war es sonst meist so, dass einer der beiden etwas hatte und ich den anderen eben einfach mitgenommen habe.
Heute stand jedoch die U5 an und da mein Schatz gerade für ein drei Wochen weg ist und meine Ma selber einen Termin hatte, bin ich also alleine losmaschiert. Ich muss anmerken, dass die beiden mittlerweile keinen Schreikrampf mehr bekommen, wenn ich sie in die MaxiCosi setze, sondern geduldig warten und genau aufpassen, was passiert.
Direkt vor der Praxis gibt es vier Parkplätze und zum Glück war einer frei. Ich habe mir also meine Wickeltasche umgehangen und die Krümel nacheinander aus dem Auto geholt. Bepackt mit einem Maxi-Cosi links und einem rechts, der Tasche auf dem Rücken und dem Schlüssel in der Hand bin ich also in die Praxis und habe uns angemeldet. Nach nicht einmal fünf Minuten im Wartezimmer, ich habe für die beiden gesungen und der Krabbe sind dabei die ganze Zeit die Augen zugefallen, wurden wir auch schon aufgerufen. Die Arzthelferin nahm mit den Käfer ab und ich folgte ihr mit der Krabbe und meiner Tasche. Im Untersuchungszimmer habe ich beide erstmal nackig gemacht, der Arzthelferin brav alle Fragen zum Trinkverhaten etc. beantwortet und während ich einen der beiden gewogen habe, hat sie den anderen vermessen. Zu dem Trinkverhalten muiss ich sagen, dass es mir sehr schwer fällt, genau zu sagen, wieviele Flaschen sie am Tag bekommen und wieviel ml pro Flasche sie denn Trinken, denn im Gegensatz zu gefühlt allen anderen Kindern, trinken meine beiden jede Flasche in mehreren Etappan aus, so dass ich meist jeden Krümel zwischen 10 und 15 Mal am Tag füttere, dazu den Mittags- und Abendbrei. Aber gut, mir ist nur wichtig, was sie am Ende des Tages getrunken haben und dass sie sich gut entwickeln, und das tun sie: der Käfer wiegt 8,8 kg bei 72 cm und die Krabbe 6,75 kg bei 66 cm. Als die Ärztin reinkam (die mir erstmal ein Kompliment machte, dass die Praxis kaum eine entspanntere Zwillingsmama kennt), ging es weiter. Die Krabbe war plötzlich kein Stück mehr müde undpräsentierte stolz ihre neu erlernte Fähigkeit: Zunge rausstrecken und dann mit möglichst viel Spucke zusammen möglichst viele Spuckebläschen möglichst weit herauszuprusten. Der Käfer hingegen war das alles nicht so ganz geheuer und drohhte immer, gleich in Tränen auszubrechen, was ich zum Glück verhindern konnte, in dem ich mich möglichst dolle zum Affen machte und ihn so bei Laune hielt.
Alles, was die Ärztin mit ihnen anstellte, war wohl genauso, wie es sein sollte und sie war sichtlich zufrieden. Sogar die Haut der Krabbe sieht schon um einiges besser aus, sei dem wir sie jeden Morgen dick mit Vaseline einschmieren. Rauhe Stellen hat sie zwar noch immer jede Menge, aber man sieht sie kaum noch. Dort, wo sich Stellen leicht entzündeten, dürften wir weiterhin bei Bedarf das Cortison schmieren. Eine Baustelle hat die Krabbe jedoch und das ist ihre Sc*eide. Sie ist etwas zugewachsen, was wohl bei 30% der Mädchen vorkommt. Ich solle nun beobachten, ob es weiter zuwächst, denn falls ja, müsse ich eine Hormonsalbe schmieren, um das Gewebe zu lockern und dann müsste man einen kleinen Schnitt machen. 🙁
Der Käfer hingegen hat dafür komische Fußnägel. Die großen Zehen wachsen schnell ein und ein paar der anderen wachsen nicht nach vorne, sondern nur nach oben. Man sieht also sozusagen nur einen Halbkreis… Mal schauen, ob das noch besser wird mit der Zeit.
Am Ende hatte der Käfer dann nun wirklich keine Lust mehr und fing an zu brüllen. Eigentlich konnte er keinen Hunger haben, aber da es ihn beruhigte, gab ich ihm noch fix die Flasche, aus der er 50 ml trank, bevor ihm die Augen zufielen. Die Krabbe schmiß während dessen ihren Kopf hin und her und machte diese lustigen Brummgeräusche, die sie immer von sich gibt, bevor sie einschläft. Dass ich noch ein Rezept bekommen habe, mit ihnen zur Apotheke gegangen bin, sie im Auto verstaut habe und wieder nach Hause gefahren habe, haben sie schon gar nicht mehr mitbekommen. Sie haben tief und fest geschlafen…